Verstärkte Spätfrostschäden im Weinbau durch Fehlentscheidung der Politik zukünftig zu erwarten

Verstärkte Spätfrostschäden im Weinbau durch Fehlentscheidung der Politik zukünftig zu erwarten

Weinreben werden seit 2000 Jahren entlang des Haardtrandes kultiviert. Schon immer sind sie Teil der Pfälzer Identität. Die Liebe zur Weinkultur wird in der Winzerschaft von Generation zu Generation weitergegeben, trotz alljährlich wetterbedingter großer Herausforderungen!

Eine besondere Gefahr stellen dabei die Spätfröste dar. Windarme Strahlungsnächte im April und Mai können die nächtlichen Temperaturen schnell in den Minusbereich absinken lassen. Da in den letzten Jahren ein bis zu drei Wochen früherer Knospenaustrieb zu beobachten ist, das bedeutet erste Aprilwoche – Experten sind sich einig, hier handelt es sich um die Folgen des Klimawandels – erhöht sich die Gefahr einer Schädigung. So hatten wir diesjährig am 14. April ein Frostereignis bis -3°C. Der Austrieb war noch klein, zudem hatte aufkommender Wind eine ausgeprägte Kaltluftschichtung verhindert. Zum Termin der Eisheiligen Mitte Mai wurden die inzwischen größeren Triebe – sie enthalten mehr Wasser im Gewebe und sind deshalb noch frostempfindlicher – schon bei -1°C getroffen, einige Weinregionen haben deutliche bis massive Schäden erlitten. Der Pfälzer Weinbau hatte noch mal „Glück gehabt“.

Dieses „Glück“ ist im wesentlichen abhängig von Minus-Temperaturen und ihrer Dauer ( > 1 h ), von Luftfeuchte, Windbewegung, vom Entwicklungsstand der Rebe und dem ungehinderten Kaltluftabflusss – und leider auch von „der Politik“!

Lässt „die Politik“ doch völlig ungerührt und ohne Not in eine spätfrostgefährdete – weil untere, ebene Weinlage mit Muldenbildung – eine Straßentrasse ( B 271 neu ) planen. Desweiteren legt man diese Straße auf einen aufgeschütteten Damm und richtet die Brücke mit zu- und abfahrenden Ohren quer zur Kaltluftfließrichtung aus! So kann man absolut sicher gehen, dass die umliegenden Rebflächen gehäuftere und massivere Spätfrostschäden erleiden werden.

Ein großer Frostschaden lässt den Ertrag schnell auf „Null“ gehen bei gleichzeitig erhöhten, aufwendigen Pflegearbeiten. Der Schaden ist groß und die Grenze der Wirtschaftlichkeit bei gehäuften Frostereignissen schnell erreicht.

Wir wollen uns von der „Politik“ nicht länger von nur geringfügig erhöhter Frostgefahr, ja sogar Temperaturerhöhung durch den Straßenbelag, erzählen lassen. Der Bahndamm zwischen Freinsheim und Erpolzheim hat Generationen von Winzern etwas anderes gelehrt:

Wo ein Hindernis ist, staut sich Kaltluft und wo sich Kaltluft staut, gibt es massive Frostschäden!

Unterstützen Sie uns, dass unsere alten Weinlagen in ihrer Güte und Schönheit weiterhin erhalten bleiben!

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