Rettet das Felsenberg-Berntal-Naturschutzgebiet
Umgeben von jahrhundertealten Weinlagen liegt eines der ältesten und schönsten Naturschutzgebiete der Pfalz: das Felsenberg-Berntal-Naturschutzgebiet. Es gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald und bietet zahlreichen Vogel- und Tierarten Schutz und Lebensraum.
Hier finden seltene Vögel wie der Wiedehopf, der Steinkauz, der Wendehals, der Ziegenmelker, die Zaunammer, der Steinschmätzer und die Heidelerche ein Zuhause. Auch viele Insekten, Eidechsen und weitere Tierarten sind hier heimisch. Vom ehemals zuständigen Jagdpächter wurden sogar mehrfach Wildkatzen gesichtet.
Geologische und botanische Besonderheiten
Durch seine besondere Geologie gedeihen im Schutzgebiet seltene Flechten, Moose und Pflanzenarten, darunter der blaugrüne Faserschirm, seltene Federgräser, verschiedene Wildorchideen und der Felsengoldstern – ein besonders schutzwürdiges Liliengewächs.
Neben einer Vielzahl von Laubbäumen sind auch die alten Hochstamm-Obstbäume von Bedeutung, bei denen es sich um gefährdete Regionalsorten handelt.
Die Karsthöhle im Felsenberg-Berntal
1998 entdeckte der Ortshistoriker Eric Hass die rund fünf Millionen Jahre alte Karsthöhle wieder, deren Eingang in den 1960er-Jahren zugeschüttet worden war. 2012 wurde die Höhle mit einer Fläche von 2.914 m² als Naturdenkmal ausgewiesen.
- Zwei Höhlenkammern sind bislang nur teilweise erforscht.
- Geomagnetische Untersuchungen von 2006 deuten auf ein größeres Höhlensystem hin.
- Funde belegen, dass die Höhle schon in römischer Zeit bekannt war. Auch jungsteinzeitliche und altsteinzeitliche Artefakte wurden entdeckt.
Zum Schutz der Höhle und möglicher weiterer Funde ist der Eingang verschlossen und darf nur mit Genehmigung der Kreisverwaltung Bad Dürkheim betreten werden.
Die Karsthöhle beherbergt zudem seltene Höhlentiere:
- 2008 wurde hier erstmals in der Pfalz die weiße Höhlenassel nachgewiesen, die deutschlandweit damals nur in neun Höhlen vorkam.
- 2009 folgte der bundesweit bislang einmalige Fund des winzigen Krebstiers „Doppelschwanz“.
Lage und Bedeutung des Schutzgebietes
Das Naturschutzgebiet ist ein Ausläufer des vorderen Haardtgebirges. Es liegt westlich der Deutschen Weinstraße zwischen Kallstadt und Herxheim am Berg und erstreckt sich auf rund 300 Hektar. Östlich der Weinstraße befindet sich der Schlittgraben – ein ehemaliger Bachlauf und wichtiger Flugkorridor für die Vogelwelt. Seit 2005 ist er in das Vogelschutzgebiet integriert.
Bedrohung durch die geplante B 271 West
Genau hier soll die über 220 Meter lange und 13 Meter hohe Pfeilerbrücke der neu geplanten B 271 West entstehen – am höchsten Punkt der Deutschen Weinstraße (212 m ü. NN). Von dort verläuft die Trasse westlich von Herxheim am Berg in Richtung Grünstadt.
Im Vergleich zur vom Verein Pro-Ost vorgeschlagenen Osttrasse (maximal 164 m ü. NN) verursacht die Westvariante jährlich einen Mehr-Ausstoß von Schadstoffen:
- 13,87 t Kohlenmonoxid (CO)
- 10,12 t Kohlenwasserstoffe + Stickoxide (HC + NOx)
- 0,34 t Feinstaubpartikel
- 1.642,50 t Kohlendioxid (CO₂)
Noch schwerwiegender:
- Die Flugbahnen vieler Vogelarten würden durch den Brückenbau und den Schwerlastverkehr massiv beeinträchtigt.
- Der Schlittgraben als Teil des Vogelschutz- und FFH-Gebietes würde durch die Auffahrtsrampe zerstört.
- Die Karsthöhle wäre durch Erschütterungen und Druckbelastungen akut einsturzgefährdet.
Die geplante Trasse bedeutet zudem:
- massiven Landschaftsverbrauch,
- Schäden im Weinbau,
- eine drastische Reduzierung der Lebensqualität,
- Gefährdung der touristischen Attraktivität,
- Missachtung der demokratischen Beschlüsse der Gemeinden Kallstadt und Herxheim am Berg.
Besonders betroffen wären die Winzerfamilien, deren Existenz durch das Projekt gefährdet wird.
Unsere Forderung
Es gibt eine bessere, kostengünstigere und umweltverträglichere Lösung: die Osttrasse, östlich der historischen Weinstraße und gebündelt mit der bestehenden Bahnlinie.
Da Kallstadt und Herxheim am Berg mit ihren knapp 2.000 Einwohnern politisch nur schwer Gehör finden, wenden wir uns mit diesem Beitrag an die gesamte Region – mit der dringenden Bitte um Unterstützung.
👉 Online-Petition: Rettet den Haardtrand und das Biosphärenreservat
👉 Mitglied werden oder spenden: Aufnahmeantrag Pro-Ost e.V.
Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar, da Pro-Ost e.V. ein als gemeinnützig anerkannter Verein ist.